Praxis & Medizin

Durchfallerkrankungen vermeiden | Medizin

Gerade im Sommer -nicht nur in Urlaubsländern- treten Durchfallerkrankungen häufiger auf. Zur Prävention der Diarrhoe (Durchfall) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Risikofaktoren

  • wärmebedingte Vermehrung von Erregern bei der Nahrungsmittelzubereitung und -aufbewahrung  bzw.
  • unterbrochene Kühlkette
  • Ernährung: Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe)
  • Genussmittelkonsum: Alkohol (Frau: > 40 g/Tag; Mann: > 60 g/Tag)
  • Psycho-soziale Situation: akuter und chronischer Stress

Wichtig sind auch die folg. allgemeinen Hygienemaßnahmen

  • Vor der Zubereitung frischer Lebensmittel müssen die Hände mindestens 30 Sekunden mit Wasser und Seife gewaschen werden.
  • Es gilt es weiteren, Lebensmittel vor dem Verzehr gründlich zu waschen, zu schälen oder auch durchzugaren. Diese Regel sollte insbesondere in fremden Ländern und bei unbekannter Herkunft der Lebensmittel eingehalten werden.
  • Rohkost muss immer – unabhängig von Ort und Herkunft – unter fließendem Wasser abgerieben werden, ggf. eine Gemüsebürste dazu verwenden. Kein Handtuch zum Abtrocknen verwenden, sondern ausschließlich Küchentücher aus Papier.
  • Nicht verwendet werden dürfen Schneidebretter aus Holz (wegen Risiko der Bakterienbesiedlung).

Bei Som­mer­hit­ze ver­der­ben Le­bens­mit­tel schneller. Deshalb schützen Sie sich vor Le­bens­mit­tel­in­fek­tio­nen - hier einige Tipps:

  • Kleine Lebensmittelmengen einkaufen und schnell verbrauchen.
  • Kühlkette möglichst nicht unterbrechen: Kühlboxen oder -taschen verwenden und möglichst schnell nach Hause transportieren.
  • Leicht verderbliche Lebensmittel (frische Milch, Fleisch, Wurstwaren) immer nur so kurz wie möglich bis zum Verzehr oder zur Verarbeitung im Kühlschrank bei +4 °C bis +6 °C aufbewahren.
  • Tiefgekühltes Geflügel und Fleischwaren im Kühlschrank in einem Gefäß auftauen, Tauwasser in den Ausguss schütten, mit heißem Wasser gründlich nachspülen.
  • Übertragung von Keimen auf andere Lebensmittel vermeiden: Hände und Küchenutensilien wie Schneidbretter, Teller, Messer – vor allem nach dem Kontakt mit rohem Fleisch, besonders Geflügel – gründlich unter warmem, fließendem Wasser mit Seife waschen. So verhindern Sie, die Übertragung von Erregern von rohem Fleisch auf andere, verzehrfertige Lebensmittel übertragen.
  • Fleischgerichte immer gut durchgaren. Die Kerntemperatur sollte im Inneren für wenigstens 2 Minuten +70 °C betragen.
  • Warme Speisen bei Temperaturen von über +65 °C heiß halten bzw. innerhalb weniger Stunden auf unter +7 °C abkühlen
  • Vorsicht bei Speisen mit rohem Ei und Mayonnaise-Produkten (Kartoffel-, Nudel-, Fleischsalate). Das Infektionsrisiko lässt sich nur durch eine konsequente Kühlung bei max. +6 °C und einen raschen Verzehr minimieren.
  • Kleinkinder, alte und kranke Menschen sowie Schwangere sollten tierische Lebensmittel und Sprossen nur vollständig gegart essen.
  • Zum Schutz vor Campylobacter keine Rohmilch verzehren.
  • Gemüse, Obst, Blattsalat und Kräuter gründlich waschen und erdnah gewachsenes Gemüse

Weitere Präventionshinweise für /bei Betroffenen:

  • Betroffene sollten eigene Handtücher haben.
  • Kinder sollten während der Durchfallerkrankung nicht in eine Betreuungseinrichtung bwz. Schule geschickt werden.
  • Erst wieder, wenn der letzte Durchfall mindestens 48 Stunden zurück liegt.
  • Bis zu zwei Wochen nach dem letzten Durchfall sollte auf Besuche im Schwimmbad verzichtet werden.

Einen unbeschwerten Genuss wünscht Ihnen Ihre Dr. Nzimegne